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Todesopfer im Rassenkrawall ATLANTA, 11. September (AP). Noch bis in den Sonntagmorgen war die farbige Bevolkerung von Atlanta im amerikanischen Sildstaat Georgia in Aufruhr, nacbdem ein Negerjunge am Samstagabend, wahrsdleinlich von Wei.Ben, erschossen und ein zweiter verletzt worden war. Ein Polizeibeamter wurde durch einen SchuJ3 in den Kopf ~etroffen, sein Zustand wurde nach einer Behandlung im Krankenhaus als zufriedenatellend bezeichnet. Nach den Beobacbtungen eines Anwohner$ wurden die Schilsse auf die Negerjungen aus einem vorbelfahrenden Wagen abgegeben, in dem ein weiBer Mann und eine we!Be Frau saBen. Eines ihrer Opfer, der 16jahrlge Hubert Vorner, war bel der Einlleferunl in ein Krankenhaua beretts tot. Dem zweiten angeschossenen Jungen, dem 16jlihrigen Milton Wright, ging es den Umstiinden entsprechend gut. ' Wle aus Chikago gemeldet wfrd, 1st der amerikanische Nazl-Anfilhrer Rockwell am Wochenende in Chikago festgenomrnen worden, ehe etwa hundert seiner Anhllnger mit Hakenkreuzfahnen durch ein Negerviertel von Chlkago marschierten, wobel es zu Krawallen kam. Die meisten von rund 1500 Farbigen, die den Zug der Wei.Ben durch ihr Wohnviertel beobachteten, blieben unbetelligt. Elnlge Male schleuderten sle jedoch Steine und warfen Behlllter mit Sllure auf die Nazis. Zwel Pollzisten und sieben Fatbige wurden dabei verl~tzt. Die Mltg)ieder des amerlkanlsdlen Senats haben, wle aus Wasalngton gemeldet wlrd, durch Abwesenheit eine Debatte des neuen jlmerikanischen Bilrgerrecbtsgesetzes verhfndert, dessen Paragraphen jede Dlskriminierung von Farbigen beim Kauf von Hllusern oder Mleten von Wohnungen untersagt. Die ffir elne Debatte erforderlidle Anzahl von 51 Senatoren ersdlien weder am Donnerstag noch am Freitag Im Plenarsaal, so da.B die Debatte auf Montag vertagt wurde. Politische Kreise in Washington rechnen jedoch nicht damit, daB sle an diesem Montag stattfinden kann. Kleine Meldungen Dean Rusk, der amerikanisdle AuJ3enmini91:er, hat am Wochenende das Walter-Reed-Krankenhaus, in das er am vergangenen Dienstag mit einer Grippe-Erkrankung eingeliefert warden war, wieder verlassen. Rusk will an diesem Montag seine Arbeit wiederaufnehmen. Eine Delegation des Bundestages unter der Leitung des CDU-Abgeordneten Martin 1st in Pakistan eingetroffen, von wo aus die Abgeordneten zu einer vierwochigen Reise durdl Asien, auch nach Afghanistan und Indien, starten. (dpa) EID Berlln-Treffen veranstaltet die SPD vom 20. bis 23. Oktober; auf elner Kundgebung werden im Spartpalast Brandt, Erler und Wehner sprechen. (F.A.Z.) Montas, 1Z. September 1966 / Nr. 111 l'BANKl'UBTBB ALLGBMBUJB ZBITUNG Sel&e' ~ohe Wahlbeteiligung in Siidvietnam Wilson lehnt a&ikanisdte Forderungen ab FORTSETZUNG UNSERES BERICHTES VON SEITE 1 ,Weder Gewaltanwenduiig noch Mehrheitsregierung in Rhodesien I An seinem sechsunddreil3igsten Geburtstag am Freitag wuide ~ offensichtlich, da.B er das .Anit des Prlisidenten anstrebt. Dariiber ldnaus lie.B er a1s Wahlsdllager zwei angesehene franzosische Geschiiftsleute in Saigon verhaften. Die Begrundung fur dieae Festnahme ist wen.lg ilberzeugend. Es beiBt die beiden FraQZOsen blitten Millionen Piaster an den Vietcong gezahlt. Da das fast alle Geschliftsleute und auch manche Funktionlire in Saigon tun sollen, biitte die Tatiacbe an sich kaum ausgereicht, Verhaftungen in der franzosisdlen Kolonie vomehmen zu milasen. Von offlzieller $eite wurde jedoch behauptet, die Franzosen hiitten beabsichtigt, mit ihrer finanzfellen Unterstiltzung an c,ien Vietcong die Wahlen negativ zu ~influssen. Inzwisc:Jien sollen drei weitere angesehene :franzosische Bilr,er in Saigon verbaftet worden sein. Politische Beobachter wollen wissen, daB insgesamt vierzehn Franzosen auf der Liate stehen, die festsenommen werden sollen. Es wird befiirdltet, da.B eine Art Franzosenpogrom vorbereitet wird. Unterrichtete 1'reiae sind sich nicht im klaren, ob damit der latente Fremdenha.B in Vietnam po,litisch geschilrt werden 1011 oder ob die Verhaftungen als Antwort der Regierung in Saigon auf die Politik des Generals de Gaulle in Sildostasien gedeutet werden sollte. Von amerikanisdler Seite wird zu dieser EntwicklUDI nocb gescbwiegen. Die Tage der Wahlvorbereitung haben nach dem Will4'!1 der amerikani- sdlen politischen Stellen ganz im Zeichen der sildvietnamesischen Regierung stehen sollen. Jede fremde EinmischUDI in innervietnamesische Angelegenheiten wurde vennieden. Die amerikanischen Truppen, deren Verlustquoten mittlerweile auf filnftausend Tote gestiegen ist, haben zum Wahlwochenende eindeutig militarische Auftrage auBerhalb der Stlldte und Dorfer erhalten. General Westmoreland hatte Sildvletnam demonstrativ vetlassen und begab sich auf eine Besuchsreise nach Korea. Die Vereinlgten Staaten wollen die Sildvletnamesen ennutigen, nacb Bildung der vertassunggebenden Versammlung biimen sechs Monaten eine Konstitution auszuarbeiten, die eine demokratische Regierungsform ermoglicht. Sie hoffen, auf die Dauer die offensldltliche politische Apathie der Vletnamesen Uberwinden zu k6nnen. Dazu bediirfe es nach Auffassung amerikanischer Kreise des politischen Geschicks der Regierung und zuslitzlidle amerikanische Truppen. Man setzt darauf, daB letzten Endes die politische Neugierde, das Interesse der Menschen des Sildens, sich zu zeigen, dabei sein zu. wollen, ilber alle Unann~keiten siegen wird. Die Wahlwnzi.ige mit ihren offentlidlen Drachentanzen, die Anteilnahme der Bevolkerung, wenn es um eine offentliche politische Schau ging und die Wahlbeteiligung am Sonntag haben Politiker zu optirnistiscben Deutungen der nacbsten Zukunft kommen lassen. Keio flan fur Truppenriickzug Pzg. MOSKAU. Der sowjetismen Presse kann man entnehmen, da.B Parteidlef Bresdlnew dllS Politbilromitglied der Vietnamesis<len Partei der Werktiltigen, Le Tsdlan Ngu, in Gegenwart des Chefldeologen isuslow und des filr soziallstisdle Lander zustiindlgen Sekretllrs des Zentralkbmitees Andropow empflng. Er hatte bier vor Tagen, wie es ausdrilcklfch hleB, auf der Durchreise nadl anderen osteurop!lisdlen Uindem Halt gemacbt, wobel seine Eigenschaft a1s stellvertretender Minlsterprisident und Leiter der Regierungswlrtsdlaftsdelegatlon hervorgehoben wurde. Wle verlaut,et, setzte er inzwischen die Reise nadi Budapest und Prag fort, um dort uber einen Ausbau der Hllfeleistung ffir Vietnam zu verhandeln. Wie Agenturen aus:Moakau melden, hat Nordvietnam am Samstag , abermalll die Aufforderung des amerikanischen Prllsidenten Johnson abgelebnt, einen Zeitplan filr den Abzug der nordvietnamesischen Truppen aus Sildvietnam vorz\i!egen. Die Absage war in einer Erklllrung des pordvietnamesischen AuJ3enminist'eriums enthalten und bekrlftigte die Bedingungen, deren Erfullung Hanoi schon friiher als Voraussetzung fur Friedensgesprliche genannt hatte. Johnson hatte angeboteg, die Vereinigten Staaten wollten einen Zeitplan zur Rilckfilhrung ihrer Streitkrafte aus Sildvietnam unterbreiten, sobald Nordvietnam eine gleiche Verpflichtung eingehe. Flupeas verloren SAIGON, 11. September (AP). Die amerikanischen Streitkriifte waren am Wahlwochenende in Vietnam nur in der Luft in groBerem Umfang in der Offensive. In der Morgendammerung kurz nadl Ablauf einer vierstilndigen nachmltterniichtlichen Ausgangssperre filr die sildvietnamesische Bevolkerung er6ffnete eine amerikanische Infanteriepatrouille etwa 40 Kilometer nordwestlidl von Saigon das Feuer auf einen Ihnen verdlichtig erscheinenden Odlsenkarren. Bei Anbruch des Tages fand man die vier Insassen, unbewaffnete Zivillsten, darunter zwei Kinder, tot. Bel einem Angriff auf eine nordvietnamesische Feuerstellung wurde am spiiten Samstagabend zum ersten Mal ein amerikanisches Flugzeug ilber ·der entmilltarisierten Z.One abgeschossen. Wie aus Kambodscha gemeldet wird, hat die Regierung bekanntgegeben, daB zwei Hubschrauber mit amerikanisdlen Kennzeidlen am Mittwoch das Dorf Sramar BD1egrlffen batten. ho. LONDON, 11. September. Die CommoltIWe8lth-Konferenz trltt an diesem MO\trtag mit der Antwort Wilsons auf die afrikanisdlen Rhodesien-Forderungen it1 ihr kritismes Stadium. Nam Andeutungen von unterrichteter •britisdler Seib:i wird Premierminlster Wilson nicbt mir die Gewaltanwendung ablehnen, s01Ddem auch die Forderung, da.B Rhodesien seine legale UnabhAngigkeit ·our unter einer afrikanischen Mehrheitsregierung erbalten so11. Die Ablehnung der vdn Sambia und anderen Commonwealth-Staaten geforderten Gewaltanwendung ist keine Oberraschung. Wilson k6nnte sie in seiner Antwort an die Konferenz nicht zusagen, seD:>st wenn er wollte, da er slch verpflldltet hat, vor einer so einsdlneidenden A.nderung der britlschen Rhodesien-Politlk das Parlament aus den' Ferlen zurilckzurufen. Nidlt elmnal Sambia hat LI>ndon vor die ausschlieBliche Wahl gestellt: Gewaltanwendung oder Austritt Sambias aus dem Commonwealth. PrAsldent Kaunda hat die Gewal~nwenctuna als das ra1'3dleste und simerste Mittel emp.. fohlen, um Smith auf die Knie zu zwingen. Falls die britische Regierung aber ein anderes, gleicb sidleres und wenigsterrs Ahnlidl rasches Mlttel anzubieten hat, so ist Sambia zum vorlAufigen Verzicht auf Gewallanwendung zu bewegen. Sein Spredler auf der Commonwealth• Konferenz, A u J 3 e ~ Kapwepwe, ist aber nlcbt bereft, sich mit einem geschlckt formullerten, aber hoblen Rezept abzufinden und zu intelligent, um einen solchen Versuch nicbt zu durchschauen. Wilson scheint die Forderung nacb in• tensiveren Sanktionen unter Vorbehalten zu akzeptleren, aber nicbt die nacb Unabbllngigkeit nur unter einer atrlkanischen Mehrheiisregierung. Diese zweite Forderung wird von 17 unter den 22 Delegationen auf der Konferenz gebilligt. Er kanu und wird in seiner Antwort darauf binweisen, daS das Ziel einer afrikan1scben Mehrheltsregierung von der Labour-Regierung uneingeschrllnkt anerkannt w1rd, was audl mr die konservative und die llberale Opposition gilt. Es 1st elne der tundamentalen Beiiingungen der britiscben Reglerung in lhrer Auseinandersetzung mit ~odesien, da.B 1jede neue Verfassung die unaufhebbare Garantie der ungehinderten Entwlcklung, der afrikanisdlen Mehrheitsregierung erhalten muB. Aber zu keiner Zeit hat Wilson oder einer seiner konservatlven Vorganger die Gewahrung der Unabhangigkeit von der vorherigen Bildung einer afrikanisdlen Regierung abhiingig gemadlt. Wie lange die Konferenzdebatte ilber die Antwort Wilsons dauern wird, ist vollig offen. • Das Staatsbegrabnis Verwoerds Rechtfertigung der Apartheid in der Tr,.uerrede '/. Antellnahme der Wel8en PRETORIA, 11. September (AP). Unter der - Anteilnahme vor allem der weiBen Bevolkeruni Siidafrikas 1st der sildafrikattische Ministerpriisident Verwoerd, der am Dienstag das Opfer eines Attentats geworden war, am Samstag in einem Staatsbegrabnis in Pretoria feierlldl zu Grabe getragen worden. Etwa eine Viertelrnillion Menschen erwiesen ihm die letzte Ehre. Der gro.Be Platz vor dem Halbrund der Regierungsgebliude war filr die Trauerfeier in elne Kirdle unter freiem Himmel verwandelt worden. Der schwarz und purpur verkleidete Katafalk. darauf der Sarg, mit der sildafrikanisdlen Flagge bedeckt, stand unterhalb einer Kanzel, voa der aus dei- Moderator der 'niederlAndisch-reformierten Kirche der KapProvinz, Gericlte, die Trauerpredigt hielt. Sie wurde zu einem Bekenntnis zu der Rassenpalitlk Verwoerds. ,,Wir haben den 'Menschen verloren, aber seine Botsdlaft ist uns geblieben", sagte Gericke. Die bleibende Botsdlaft des Ermordeten sah der Geistliche in der tlberzeugung, daB Gott in seiner Weisheit die Rassen unterschiedlich gesmaffen babe, damit sich jede nach ihren eigenen Anlagen innerhalb der Mihajlov in Z,,dar aus der Haft entlassen F.A.Z. BELGRAD, 11. September. Der jugoslawlscbe Dozent Mihajlo Mihajlov 1st am Wodlenende aus dem Geflngnis der ~astadt Zadar entlaasen worden. ,,.Meine Mission lat beendet, gleichgQltlg, ob lcb verurteilt werde oder nicbt", 88lte lWhajlov. ,.Die Sache hat 1es1egt.• lllihajlov wlrd slc:h in Freiheit verteidiaen k6nnen. Die Anklage gepn lhn taut.et auf Verbreitun, fa1ac:her ,Informationen und VerMfenfflc:hung verbotener ArtikeL Als er Anfang August ein Treffen mit l'reunden vorbereltete, bei dem eine opposltlonelle Zei"tsc:hrlft gegrilndet werden sollte, war er verhaftet worden. Man n1mmt an, daB es in den nlcbaten zwei Wocheli zum Prozef3 kommen wird. Mlhajlov tellte mit, da.B er ge,en die Anklage kelne Elnwendungen erheben werde. ,,Ea llbt nlcbts, w.o,ecen lcb Einsprucb erbeben Jdhmte•, saste lWhajlov. ,,Wenn 1~ verurtellt werde, wOrdeu die Beh6rden zuceben, daB sie den Sozlallsmus mit einem Elllparteiensyatem iden• ~eren.• Mihajlov berlcbtete au8erdem, da8 seine geplante Zeitsc:hrlft demnlichst erscbeinen werde. Eine Druckerel f(lr sie sei sdlon gefunden. ,,Alles ist vorbereitet. Die Leute arbeiten daran, und die erste Nummer wird demnllchst herauskommen." Er selbst werde an der ersten Nummer nicht mitarbeiten. Die Zonen-Visa fiir Auslander jn. LEIPZIG, 11. September. Filr auslandiscbe Touristen, die nam Mltteldeutschland fahren wollen, gelten ab sofort erleidlterte EinreisebestimmUngen. In Zukunft soil das Einreisevisum ohne weitere Formalitllten an den Grenzubergangen zu erhalten sein. Es mwrsen ledJglich ein 8llltller RetNpaD vorgelegt und die vo.rherfge Buchung einer Vollpension oder der Erwerb entspremender Gutscheine durch ein Reisebiiro nachgewiesen werden. Eine solche Buclwng kann audl direkt an den Grenzilbergiingen vorgenommen werden. Fiir Burger der Bunde&republik gelten diese Erleichterungen jedoch nidlt. Entgegen den ilblichen Gepftogenheiten sinm bei der Leipziger Messe jetzt bei auslindisdlen Besucbern schon bei einem eintlgigen Besucb Zonen-Visa in die Passe eingestempelt worden, obwohl normalerweise ein Messeausweis genilgt hatte. Grenzen ihrer eigenen kulturellen Tradition entwickeln konne. In der ersten Reihe der Trauerversammlung saB der rhodesische Ministerprasichmt Smith in Begleitung eipes Leibwiichters nicht in seiner Eigenschaft als Regierungschef, sondern als personllcher Freund Verwoerds, wie die diplomatische Vertretung Rhodesiens betonte. Getrennt von den iibrigen Trauergasten, aber in unmittelbarer Nahe der Hinterbliebenen und der Kabinettsrnitglieder, hatte eine kleine Gruppe von afrikanischen Hlluptlingen und Vertretem der indischen Bev6lkerungsgruppe und der Nordkoreas Vorschlag Mischlinge Platz gefunden. Der wlchtigzuriickgewiesen ste Hiluptl\ng war Kaiser Mantanzima, Ministerprasident der Transkal, des WASHINGTON, 11. September ersten Bantustaates in Sildafrika. Die Vereinigten Staaten haben den VorTausende saumten die Stra.Ben, als der schlag Nordkoreas zurElnberufung einer Konferenz filr die LIS'Barg auf einer Geschiltzlafette von 38 internationalen berittenen Polizisten, elf Panzerfahr- sung der Korea-Frage zurilckgewiesen. zeugen und vierhundert Soldaten durch AnlaBlich des 18. Jahrestags der Grllndie Stra.Ben Pretorias zum alten Stadt- . dung der Volksrepublik Nordkorea hatte friedhof geleitet wurde. An der Trauer- sich dernordkoreanische stellvertretende feier am Grabe nahmen nur die Fami- Ministerprasident Kwang Kyup Kim dalienangehorigen, Staatsprasident Swart fiir ausgesprochen, alle Staaten, die am und seine Frau, die Mitglieder des Kabi- Korea-Krieg beteiligt waren, zu einer netts und enge Freunde der FamilieVer- Konferenz einzuladen, auf der die Problepr. des geteilten Landes erortert werwoerd teil den sollten. Das amerikanische A,u.Benministerium erklkte 2t1 diesern Vot• schlag, es bestiinderi Im Rahmen der Verelnten Nationen PlAne filr die Wiedervereinigung des Lan'aes. Eine De1,le Kdnferenz sel deshalb unn6tig. . en Herrlnmenschen CUPn. �Brandt, Erler urid Weliiier -sprechen. (F.A.Z.) .Johannes Dl""C'APaun, der PJ:isidant der "Volkskammer", hat in Leiptig auf einem Empfang fur eine guinesische "Parlaments-Delegation" die sich "sUindig welter vertiefenden Beziehungen zwischen der DDR und der Republik Guinea" gewilrdigt. (F.A.Z.) Todor Sdllwkpff, der bulgarische Ministerprtisident µnd Erste Sekretir der Konµnunistischen Partei Bulgariens, wird auf Einladung der franzosischen Regierung am 10. Oktober zu einem sechstiigigen offiziellen Besuch in Frankreich eintreffen. (dpa) In Berlin 1st der ,.Acbte Deutsche Technikertag" der Deutschen Angestelltengewerkschaft eroffnet worden. 120 stirnmberechtlgte Deleglerte aus allen Bundesliindern i:iehmen daran tell. Die Devlaenhilfe-Verhandlunren zwischen der Bundesrepublik und Gro13britannien wero'en am Montag in Milnchen fortgesetzt. (d~) Der 'l>eutldie Entwlcklunpcllenst in Bad Godesberl bat einen jungen Berliner Techniker als 5000sten Bewerber fiir eine Aufgabe in einem Entwicklungslantl registriert. (AP) Blnem 11111ariadum Blaepaar und einem 25jiihrigen Arbeiter ist am Freita1 im Burgenland die Flucht nacb Osterreicb gelungen. (AP) Paldatan and Malaysia haben fhre diplomatischen Beziehungen wiederaufgeoommen. Diese Obereinkunft ist durch die Vermittlung des Schahs von Persien zustande gekommen. (UPI) Zwischen ,,Schwarzer Machtu und we;J3en Herrenmenschen Atlanta s-qmt auf den Weg der Vemunft zuriickzukehren / Sabina Lietzmann berimtet ~ Vor fiinf .'Jahren hat Priisident Kennedy der Stadt Atlanta Dank und Anerkennung fur die Wurde und Gesetzestreue ihrer Burger ausgesprochen, die allen Gemeinden des SUdens zum Vorbild dienen konnten. Hatte doch die rassenbewul3tei bureerstolze Kapitale des tiefen Sild'ens den Eintritt von Negerkindem auf bisher rein we113e hohere Schulen trotz ingstlllier Erwartungen schmerzlos und ohne Jwischenfall vollzogen, well Stadtv ltung, Presse und eine Vielzahl komm ler Gruppen von den Pfadfindern bis r Handelskam-· mer in idealetn Zu enwirken die Bev6lkerung Uber Mi te hin darauf vorbereitet batten, in das Unvermeidliche mit Einsi zu f(lgen. Es gab in Atlan damals keinen Skandal wie in and n Stldten. Auch in den Jahren seith hat Atlanta sich den Ruf einer liber n Stadt, ei,nsichtig regiert und zum nstruktiven Zusarnmenwirken 'W --und farblier Burger stets bereit, rt. Atlanta hat eine einfluBJ;eidle Zeltung unter Leitung des Im gamen Lande bekannten und •chteten Redakteurs und Leitartiklers MacGill, es hat ~ I U t 1e Neief'Gmversitlten in seiner Umgel>UDI, und ea 1st seit zwei Jahrzehnten Sitz einer regionalen Organisation, in der Farbi1e und WeiBe an der Verbesseranc des Negerschick· sals arbeiten. Seit den filnfziger Jahren 1st Atlanta auch Hauptquartier von Martin Luther Kings Organisation, der Southem Christian Leadership Conference. Seit 1960 schliel31ich beherbergt es die Zen- ' trale noch eines weiteren Farblgenverbandes: des "Student non-violent Committes" (Gewaltloses Studenten-Komitee), das sich unter seinem neuen Fuhrer Stokely C&rmichael ,in diesem Sommer zum Bannertrii1er der neuen Losung .,Black Power" (Schwarze Macht) macht und EinfluB ff1r die Schwarzen entwickelt hat. Der ZusammenstoB zwischen llberalen und militanten Kriiften hat Atlanta in der vergangenen Woche seine erste Krise seit Iangem beschert. Ihre Bewiiltlgung ist fur Stadtverwaltung und Bevolkerung ein Test wie dama1s, 1961, die vom Obersten Gericht befohlene Zulassunl von Negerkindem auf die hoheren Schulen. Der Zwischenfall entwickelte sich aus der Verfolgung eines schwarzen mutmaBlichen Autodiebes durdl einen Pollzisten, wobel der flilchtige Neger von dem Polizisten angeschossen wurde. Es follte ein StraBenaufruhr in dein sch,warzen Viertel. Stokely C&rmichael und andere Mitllieder seines ,.Kolhltees" erschlenen mit Lautsprecl}erwagen auf der Szene und wie,elten die BevcSlkerung zum Angriff 1e1en die Polizei auf. Es entwickelte 1lch eine jener StraBenschlachten, die es diesen Sommer in vielen amerikaniscben Stiidten gegeben hat, mit Flaschen und Zie.gelsteinen als Wurf- Aufdruck ,,lch bin ein guter Nachbar" geschossen. ~ Bilrrrme_y;ter Ivan Al- verteilen und an Haustilren kleie~ ein liberafer un allseits geacnteter' ben, damit ihre friedllchen Absichten 'Mann, fuhr in das Aufruhrgebiet, bekundend. An einer Stelle wurde bewollte vom Dach eines Polizeiwagens reits von Negern ein Werbetislh mit aus die Bev6lkerung zur Ruhe mahnen Literatur des Studentenkomitees verund wurde vom Auto in die Menge ge- brannt. schleudert. Weniger auf~iillig gehen andere Mit Trlinengas trleb die Polizei Gruppen, darunter Geistliche, von · schlie6lich die Massen auseinander, doch Haus zu Haus und arbeiten an einer das Ereignis, das die einen eine rilde Stra.Benschlacht, die anderen ,,Atlantas Bestandsaufnahme der farbigen Bescbwarze Revolte" nennen, wirkt nach: volkerung. Bilrgermeister Allen hat Die Stadtverwaltung hat Carmichael alle arbeitslosen Neger aufgerufen, der Anzettelung von Unruhen ange- sich im Rathaus um Stellen zu bewerklagt und ihn verhaften lassen. Man ben, die reichllch zur Verfilgung stilnden. Eine andere Farbigengruppe, ad prilft, ob man, ihn nicht nach einem alten Gesetz des Staates der Verbreitung hoc gebildet, arbeitet mi~ der Behorde aufrilhrerischer Schriften beschuldigen zusammen an der Beseitigung der iirg. kann, ein Vergehen, das eine H6chst- sten Ubel in den Slums. strafe von zwanzig Jahren Zuchth,aus Aber auch die GemllBigten unter den nach sich ziehen konnte. I Schwarzen haben beteits einen miliDie schwarze Bev6lkerung von At- tanten, sozusagen rechtsradlkalen Flillanta ist Uber das Ereignis fast mehr gel erhalten, der sicb, durch den Scbodt betroffen als die weiBe. Carmichael der StraBensdllacht bescbll!unigt, aus und sein Studentenkornltee, das nicht rund hundert schwarzen Sdlillem und nur in der Theorie, sondern neuerdings .Studenten gebildet hat und erklllrt, es auch in der Praxis die Gewaltlosigkeil sei nun an der Zeit, daB eine verantaus seinem Pro,ramm gestrlchen hat woi:tliche schwarze Jugend lich gegen (Im Titel wird sie allerdinp nodl gtt- die These von der schwarzen Macht filhrt), st6Bt bel dem wesentlldlttn ebebso Geh6r verschaffe wie 8egen Tell der farbigen Burger von Atlanta weil3e Theorien von Herrenrassen. In auf wenig Gegenllebe, ja auf heftfle der Gegnerschaft gegen schwarze ExAblehnung. In den letzten Tagen ha- trenµsten sind farbige und weil3e Burben sicb mehrere schwarze Nachbar- ger von Atlanta gemeinsam bemuht, schaftsorganisationen gebildet, die in der Stadt und ihren Ruf a1s liberalste den Negervierteln Schilder- mit dem Kapitale des Sudens zu erhalten. Vereinten Nationen Pline · e dervereinigung des Lan'aes. Eine Kdn!erenz sei deshatb unnotig. et1e1,1e . Prader bei Malinowski F.A.Z. MOSKAU, 11. September. I>er 6sterreichische Verteidigungsminister Prader ist zu einem einwpchigen Besuch in Moskau ein,getroffen. Prader folgt einer Einladung des sowjetischen Verteidigungsministers Malinowski, der ilm auch auf dem FllJibafen Scheremetj~o begrill3te. Der so.wjetische Verteia'igungsminister hatte vor einem Jahr Wien besucht. l'raaktar&er Alllemelae ZeHaq Fraakfa11er ZeHUDI Verlag Frankfurter Allqemeine Zeltuni GmbH. Verantwortlicb filr Polltlk: Dr. Bruno Decbamps, Nacbrtcbten: Walter Nowak, Dr. Hermann Ruellus, Deutscbland und die Welt: Bernd Naumann, Feullleton: Dr. Robert Held, Sport: Karlhelnz Vo1eJ. Wlrtscbaft: Dr. Max Kruk, Dr. Ham Hoeper, Lokales: Rudolf Reinhardt, Chef vom Dienst: Hugo V. Seib, Anzei.Jen: Kurt Grothe, alle In Frankfµrt. Anzeigenpreisliste Ni. 24 vom 1. Januar 11188. - Monatsbezupprets 8,80 DM durcb TrAaer oder durcb die Poat etnschl Zustell• und Yer- -.OdgebClbren; 1m Strel1band 9,- DIUin- land), 15,- DM (Aualand) elmdll Po11o. W6chenUicb secbs Auapben. .... Drudt: Frankfurter Soeletats-Drudterel GmbB. - Gericbtsstand Fr,pkfwt L 14. - J'flr UD• verlangt elniesandte Manuskrlpte w1rd kelae Gewlhr gelelstet. Aile Nac:bricbten werden aacb bestem Wlssen, aber oboe Gewlhr ver6ffentlidl\ - Ansduiften filr Verlag und Redaktlon: 8 l"i'ankturt l, Postfacb MG, und Bellerbofstra8e 2-4. Postsdleckkonto: Frankfurt Nr. 913 Ill. Telearamme: EFAZET Frankfurt. Fermchrelber Of 1223. Tel Frankfurt (08 11) 2 88 11. �